Grußwort von Andreas Westerfellhaus, Staatssekretär und Bevollmächtigter der Bundesregierung für Pflege, zum Kongress Pflege 2020

© Holger Gross

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein Jubiläum bietet immer die Chance, das Erreichte zu reflektieren und nach vorn zu schauen. Denkt man an die Pflege, so stehen derzeit die Herausforderungen im Vordergrund: Pflegebedürftige und ihre Angehörigen finden immer öfter keine Dienste, keine Entlastungsangebote oder müssen stetig steigende Eigenanteile tragen. Aus dem Blickwinkel der Pflegekräfte fehlt es an Zeit, Kollegen und Wertschätzung und die Kostenträger schauen verlegen weg oder zeigen auf den Gesetzgeber.

Doch es tut sich was: Denn alle Beteiligten haben sich in einer Konzertierten Aktion Pflege an einen Tisch gesetzt und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Heraus kam ein Katalog an vielversprechenden Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristiger Ziele, die die Weichen für eine bessere Zukunft in der Pflege stellen.

Seitdem herrscht Aufbruchsstimmung. Alle Beteiligten sind bereit, Verantwortung für eine bessere Pflege zu übernehmen. Die Maßnahmen müssen jetzt schnell umgesetzt werden. Ob Patienten oder Pflegebedürftige: Für ein selbstbestimmtes Leben trotz Pflegebedarfs braucht es auch ausreichend viele, motivierte Pflegekräfte. Und diese brauchen verlässliche Dienstpläne, eine faire Bezahlung und wollen keine Bittsteller sein sondern ihre Kompetenzen bei der Versorgung von Patienten und Pflegebedürftigen einbringen.

Kurz gesagt: Gute Arbeitsbedingungen – egal in welcher Branche – sind ein Garant dafür, dass die Menschen auch bis zur Rente an Bord bleiben und das Interesse für nachkommende Generationen geweckt wird. Das gilt auch in der Pflege. Ich werde daher von allen Partnern der Konzertierten Aktion Pflege einfordern, ihre Versprechen zu halten! Dann hoffe ich, dass in fünf Jahren zum 30-jährigen Jubiläum des „Kongress Pflege" auch die Pflege allen Grund zum Feiern hat.

Andreas Westerfellhaus
Staatssekretär und Bevollmächtigter der Bundesregierung für Pflege